(…Der Krieg ist sowohl für die Verlierer als auch für die Sieger eine Dauerschuld…)
23/09/2021 Germania, Baviera, Media Franconia, Norimberga
“If you ever come across anything suspicious like this item, please do not pick it up, contact your local law enforcement agency for assistance”
Der Zaun rund um das Gelände ist mehr als zwei Meter hoch. Die Tore an den Feldwegen sind mit massiven Ketten versperrt. “Betreten verboten”, “Lebensgefahr”: Große Schilder warnen vor gefährlichen Munitionsresten und Altlasten im Boden. Gut 200 Hektar groß ist die Fläche der ehemaligen Munitionsanstalt, kurz Muna, mitten im Bannwald bei Feucht. Hinter dem Zaun sollen auch Giftgas-Granaten vergraben sein. Davon wird jedenfalls in der Gemeinde erzählt. Derzeit wieder häufiger, seit die Muna in die engere Wahl als Standort für das neue ICE-Werk im Großraum Nürnberg gekommen ist.
Gemeinde hat keine Informationen über Giftstoffe
Doch Feuchts parteiloser Bürgermeister Jörg Kotzur hat keine exakten Informationen dazu, was in der Muna alles vergraben ist. Er weiß, dass viel Munition im Boden gefunden wurde, als in den 1990er-Jahren nördlich der Muna ein Gewerbegebiet entstand. “Aber es natürlich schwierig zu sagen, was auf dem Muna-Gelände wirklich im Detail drin liegt”, sagt er.
Kritik an Bundesbehörde
Der Bürgermeister beklagt, dass die Informationen spärlich fließen. Zuständig für das Muna-Areal ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, kurz BImA. “Der Informationsfluss von der Bundesbehörde zu uns ist nicht ausreichend”, sagt Kotzur. Dabei ist die Gemeinde Feucht für die Sicherheit auf dem Gelände verantwortlich. Wenn es dort beispielsweise im Wald brennen würde, könnte die Feuerwehr nicht anfahren, weil die Gefahr durch Blindgänger zu groß sei, erläutert der Bürgermeister.
20.000 Tonnen Munition explodierten
Die alte Munition ist großflächig über das Gelände verteilt. Im zweiten Weltkrieg wurde in der Muna Munition hergestellt. Nach dem Krieg lagerte die US-Armee hier alte Bomben, Blindgänger und Granaten, die sie in der gesamten Region eingesammelt hatte. 1946 kam es zu einem Brand. Ein Zug explodierte und die gesamte Anlage mit mehr als 20.000 Tonnen dort gelagerter Munition ging in die Luft. Das hatte zur Folge, dass sich die Munition großflächig verteilte. Das zeigte sich bei oberflächlichen Räumungen in den 1990er-Jahren, als der Bund das Gelände von den Amerikanern übernahm. Überall fand der Kampfmittel-Räumdienst verrostete Munition.
Zutritt nur mit Begleitschutz
Deshalb darf man die Muna heute nur zusammen mit den Förstern des Bundesforstbetriebs betreten. Sie begleiten auch das BR-Team zum sogenannten Schadstoff-Hotspot auf dem Gelände – alte Bomben- und Sprengtrichter, die mit Kampfmitteln und deren Resten verfüllt sind. Es ist ein sechs Hektar großer Hügel, unter dem die Schadstoffe liegen. Er ist nach unten abgedichtet durch eine Lehmschicht. Spundwände, Folien und eine dicke Erdschicht schließen das “Sicherungsbauwerk zur Einkapselung der Schadstoffhotspots” ein. So steht es in der schriftlichen Antwort auf die Anfrage des BR.
Auch von verrosteten Krieisrelikten und Waffen können noch Gefahren ausgehen. Beim Fund von Kriegsmaterial wird ein Sicherheitsabstand eingehalten und sofort die Polizei zu verständigen. Der Besitz von Kriegsrelikten ist laut Polizei allgemein verboten.
Dear editors, Biographie einer Bombe is aimed at highlighting the danger caused by unexploded bombs. Moreover, the most important aspect is that we work completely non profit, raising awerness about this topic is what drives us. We apologize if we make use of pictures in yours articles, but we need them to put a context in how findings are done. We will (and we always do) cite source and author of the picture. We thank you for your comprehension