30/09/2024 Austria (Österreich), Alta Austria (Oberösterreich), Perg (Bezirk Perg)
Der Schultag in der Mittelschule Ried in der Riedmark ist am Freitag vermutlich spannender als der Unterricht der gesamten Woche. Gilt es doch, Pikrinsäure zu entsorgen. Ein Stoff, der als kraftvoller Explosivstoff und starkes Oxidationsmittel bei Raketenbrennstoffen, Streichhölzern, Lederverarbeitungstechniken, Metallgravurverfahren und Batterien verwendet wird, aber auch beim Färben von Stoffen oder Glas zum Einsatz kommt. Feucht oder flüssig gelagert, ist die Säure ungefährlich.
Flüssigkeit verdampft und damit Gefahr aktiviert
Ein Behälter, mit der darin enthaltenen Flüssigkeit, ist damit so lange in der Schule gestanden, dass diese verdampft ist. Und in trockener Form reicht ein Schütteln, um eine Detonation hervorzurufen. Dabei ist die Sprengkraft etwas höher als TNT (häufig verwendeter Sprengstoff).
Entminungsdienst kam nicht
Die Gefahrenquelle – die Menge reicht nicht aus, um größere Schäden zu verursachen, aber um bei falscher Handhabung umstehende Menschen zu verletzen – war offenbar schon in der Vorwoche beim Zusammenräumen entdeckt und gemeldet worden. Der Entminungsdienst besitzt keine rechtliche Zuständigkeit und griff erst mal nicht ein. Am Freitag wurde erneut die Exekutive informiert und diese schlug bei der Feuerwehr Alarm. Sie soll für die Entsorgung der explosiven Säure verantwortlich sein. Das wird derzeit unter Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen auch erledigt. Das Rote Kreuz ist nur zur Sicherheit da, falls etwas schiefgeht. Auch der Direktor überwacht die Aktion, die nach der Schulzeit stattfand und um 15.30 Uhr beendet war. Die Säure wurde von der Feuerwehr zu einem Entsorgungsunternehmen abtransportiert.
Polizei: Munition niemals selbst bergen
Auch Bombenteile sind gefährlich
Immer wieder gibt es Funde von Kriegsmaterial auf Baustellen, aber auch Spaziergänger und Passanten stolpern über verdächtige Gegenstände. Der richtige Umgang mit solchen Relikten ist umso wichtiger, da es sich selbst bei Munitionsteilen um explosive Reste handeln kann. Daher macht die Polizei auf folgende Regeln beim Fund von solchen Gegenständen aufmerksam:
Wenn man sprengstoffverdächtige Gegenstände oder Kriegsmaterial auffindet, merkt man sich den Auffindungsort und begibt sich in eine sichere Distanz
Unverzüglich 133 oder 112 anrufen
Sprengstoffverdächtige Gegenstände und Kriegsmaterial dürfen nicht bewegt oder manipuliert werden.
Die Wiener Polizei rät, sprengstoffverdächtige Gegenstände oder Kriegsmaterial nicht zu bergen, sondern den Auffindungsort zu merken oder markieren und sich in eine sichere Distanz zu begeben. Es sollten unverzüglich Einsatzkräfte unter den Nummern 133 oder 112 verständigt werden. Sprengstoffverdächtige Gegenstände und Kriegsmaterial dürfen nicht manipuliert, gewaschen oder bewegt werden.
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