01/01/2022 Germania, Bassa Sassonia, Gottinga
“If you ever come across anything suspicious like this item, please do not pick it up, contact your local law enforcement agency for assistance”
Zu den großen Themen des Jahres 2021 gehörten in Göttingen Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg und neu ermittelte Kampfmittelverdachtspunkte in der Weststadt. Sondierungen und Evakuierungen für weitere Maßnahmen werden die Stadt und vor allem die Menschen im Quartier auch 2022 fortlaufend beschäftigen. Eine Zwischenbilanz.
Das Erbe des Krieges rückte gleich zu Jahresanfang lautstark ins Bewusstsein der Göttinger*innen: Vier 500-Kilogramm-Bomben mit Langzeitzündern wurden in der Nacht vom 30. zum 31. Januar an der Godehardstraße kontrolliert gesprengt, eine Entschärfung war nicht möglich gewesen. Dieser Einsatz mit einer Evakuierung von mehr als 8.000 Anwohner*innen im Umkreis von 1.000 Metern um die Fundstellen mitten in der Corona-Zeit konnte vorher geplant werden. Völlig überraschend jedoch kam am Morgen des 7. Oktober ein 250-Kilogramm-Blindgänger bei Bauarbeiten am Weender Tor vor dem Auditorium zum Vorschein. Umgehend galt es, bis zu 20.000 Menschen im 1.000-Meter-Umkreis zu evakuieren, damit noch am selben Tag bzw. in der Nacht zum 8. Oktober die Bombe mit Aufschlagzünder entschärft und der stark beschädigte Detonator kontrolliert gesprengt werden konnte. Dass auch diese herausfordernde Maßnahme gut bewältigt wurde, ist dem unermüdlichen Engagement aller Einsatzkräfte und dem großen Verständnis der Bürger*innen zu verdanken. Sondierungen. Doch das Jahr 2021 hatte noch mehr parat. Es stellte sich heraus: In der Weststadt müssen mehr als 80 Kampfmittelverdachtspunkte sondiert werden. Aufgrund neuer Informationen des Landesamtes für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen (KBD) ermittelt, dass diese Punkte westlich und östlich der Leine (Godehardstraße, Blümchenviertel, Schützenplatz) auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu untersuchen sind. Die Sondierungen begannen am 18. Oktober. Die Zwischenbilanz: Bei keinem der bisher untersuchten 24 Punkten sind Bombenblindgänger zu befürchten. In den meisten Fällen lag dort Schrott. An zwei Punkten östlich der Leine jedoch – in der Kleingartenanlage Auf der Masch und in der Bezirkssportanlage Maschpark – fand der KBD kleinere Kampfmittel. Sie konnten nicht gefahrlos abtransportiert werden und wurden daher gesprengt: eine Handgranate am 30. November, zwei weitere Handgranaten und der Kopf einer Panzerfaust am 16. Dezember. Einige Anwohner*innen wurden zuvor aus Sicherheitsgründen kurzzeitig evakuiert, mit einigen Betrieben im Umkreis wurden Sicherungsmaßnahmen abgestimmt.
Erfolg
Sprengmeister Thorsten Lüdeke vom KBD zum bisherigen Verlauf der Kampfmittelsondierungen in der Weststadt: „Jedes geborgene Kampfmittel sorgt für Sicherheit. Von jedem Kampfmittel, auch von Handgranaten, geht grundsätzlich eine Gefahr aus, spätestens dann, wenn einmal Bauarbeiten an diesen Stellen stattfinden würden. Die bisherigen Maßnahmen sind daher als Erfolg anzusehen.“ Für die Menschen im Quartier ist die Zeit der Sondierungen eine Langzeitherausforderung. Es geht dabei um eine Bedrohung durch mögliche Blindgänger und auch um die Belastung durch je nach Fall notwendige Evakuierungen.
Auch von verrosteten Krieisrelikten und Waffen können noch Gefahren ausgehen. Beim Fund von Kriegsmaterial wird ein Sicherheitsabstand eingehalten und sofort die Polizei zu verständigen. Der Besitz von Kriegsrelikten ist laut Polizei allgemein verboten.
Dear editors, Biographie einer Bombe is aimed at highlighting the danger caused by unexploded bombs. Moreover, the most important aspect is that we work completely non profit, raising awerness about this topic is what drives us. We apologize if we make use of pictures in yours articles, but we need them to put a context in how findings are done. We will (and we always do) cite source and author of the picture. We thank you for your comprehension