04/03/202 Austria (Österreich), Bassa Austria (Niederösterreich)
80 Einsätze absolvierte der Entminungsdienst in Niederösterreich, dabei wurden 13,9 Tonnen Kriegsmaterial beseitigt. Auf dem zweiten Platz, was die Zahl der Einsätze betrifft, steht die Steiermark mit 23,2 Tonnen in 155 Einsätzen, gefolgt von Oberösterreich mit etwa 6,4 Tonnen bei 145 Einsätzen. Das Schlusslicht bildet Vorarlberg mit sieben Einsätzen und 226 Kilogramm geborgenen Relikten, so die Bilanz des Verteidigungsministeriums. Insgesamt rückte der EMD laut Angaben bundesweit 1.075 Mal aus, um rund 51 Tonnen Kriegsmaterial zu bergen. Die Spezialisten machten dabei 27,2 Tonnen Infanteriemunition, 275 Handgranaten, 17 Panzerfäuste und 45 Fliegerbombenblindgänger unschädlich.
Munitionsschrott wird wiederverwertet
Die Einsatzgebiete waren vielfältig, wird betont: Gewässer zählten ebenso dazu wie Waldgebiete, Städte oder alpines Gelände. So barg die Tauchgruppe des EMD 90,7 Kilogramm Kriegsmaterialien aus Gewässern. In hochalpinem Gelände – vor allem im österreichisch-italienischen Grenzgebiet – transportierte die Alpingruppe 40,8 Kilogramm Munition aus dem Ersten Weltkrieg ab. Der EMD vernichtete auf Sprengplätzen des Bundesheeres 19,1 Tonnen Kriegsmaterial durch Sprengung, dazu gehörte auch der Truppenübungsplatz in Allentsteig (Bezirk Zwettl) – mehr dazu in 20 Tonnen Munition in Allentsteig gesprengt (noe.ORF.at, 10.11.2023). Etwa sechs Tonnen Infanteriemunition wurden in einem speziellen Brennofen ausgeglüht und der entstandene Munitionsschrott einer Wiederverwertung zugeführt. Etwa 6,7 Tonnen Kriegsschrott wurden direkt zur Endentsorgung verbracht, teilte das Ministerium mit.
Funde melden und Abstand halten
Besonders herausfordernd sei für die Spezialisten gewesen, dass sie 31 Mal auf nicht handhabungssichere Munition stießen, die nicht sicher transportfähig war. Diese Teile – insgesamt 125,9 Kilogramm an Kriegsmaterial – seien somit an Ort und Stelle durch kontrolliertes Sprengen vernichtet worden. Seitens des Ministeriums wird darauf hingewiesen, verdächtige Objekte sofort der Polizei zu melden und vom Fundort Abstand zu halten. Im Falle eines Fundes würden die Mitarbeiter des Entminungsdienstes des Bundesheeres angefordert, um das Kriegsmaterial sicher zu entschärfen und abzutransportieren.
Die Wiener Polizei rät, sprengstoffverdächtige Gegenstände oder Kriegsmaterial nicht zu bergen, sondern den Auffindungsort zu merken oder markieren und sich in eine sichere Distanz zu begeben. Es sollten unverzüglich Einsatzkräfte unter den Nummern 133 oder 112 verständigt werden. Sprengstoffverdächtige Gegenstände und Kriegsmaterial dürfen nicht manipuliert, gewaschen oder bewegt werden.
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